Für Sozialismus und Rätemacht


Wer heute auf unsere Welt blickt, wird eine tief gespaltene Klassengesellschaft voller sozialer Ungleichheit, Armut, Krisen und Kriegen sehen. Global leben etwa 3,6 Mrd. Menschen – fast die Hälfte der Weltbevölkerung – unterhalb der Armutsgrenze. Über 700 Mio. Menschen hungern. Mit der massiven Hochrüstung aller führenden imperialistischen Mächte in West wie Ost steigt die Gefahr eines neuen Weltkriegs – und das auf einem Planeten, der in rasantem Tempo auf eine Umweltkatastrophe mit noch nie dagewesenen Klimaveränderungen und kaum absehbaren Folgen für Mensch und Natur zurast. Gleichzeitig besitzen ca. 3000 Milliardäre ein Gesamtvermögen von über 16 Billionen US-Dollar, das in den letzten Jahren so stürmisch angewachsen ist wie nie zuvor.


Während also Krisen, Verarmung und Kriegsgefahr das Leben für die absolute Mehrheit der Menschen immer unerträglicher machen, bereichert sich eine kleine Klasse von Superreichen an riesigen Extraprofiten. Die Welt, wie sie heute ist – das globale kapitalistische Wirtschafts- und Gesellschaftssystem –, ist ungerecht, zerstörerisch und bietet keine Zukunft für die Menschheit.

In dieser Situation machen sich immer mehr Menschen auf die Suche nach einer Alternative. Selbst in den USA haben nach einer YouGov-Studie vom Mai 2025 inzwischen 62 % der Befragten im Alter von 18 bis 29 Jahren ein positives Bild des Sozialismus. In Deutschland sind Zehntausende in Die Linke eingetreten – eine Partei, die sich auf sozialistische Ideen bezieht. Aber was ist Sozialismus?


Sozialismus bedeutet nicht einfach eine linke Regierung, die bessere Sozialpolitik macht. Er ist ein anderes System, das den Bruch mit dem Kapitalismus und dem ihn stützenden Staatsapparat erfordert, also eine Revolution durch die Klasse der arbeitenden und armen Bevölkerung. Nur so kann die Macht der jetzt herrschenden Klasse – der Banken- und Konzernbesitzer – gebrochen werden. Ihre Fabriken und Betriebe müssen in Gemeineigentum überführt und die Wirtschaft demokratisch nach den Bedürfnissen der Bevölkerung geplant werden. Die politische und ökonomische Macht liegt dann ganz in den Händen der Masse der Bevölkerung, die demokratisch in Räten, Komitees und ähnlichen Strukturen über Politik und Wirtschaft entscheidet – so dezentral wie möglich, so zentral wie nötig. In einer solchen Ordnung, in der sich die arbeitende Bevölkerung selbst regiert und in der für den gesellschaftlichen Bedarf statt für den Profit Einzelner produziert wird, könnten Arbeitslosigkeit, Armut und Umweltzerstörung in kürzester Zeit beseitigt werden.


Für eine sozialistische Räterepublik nach diesem Muster haben schon Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht gekämpft. Sie wäre etwas ganz anderes als die bürokratischen Diktaturen in der UdSSR oder DDR, in denen zwar das Kapital entmachtet war und eine Planwirtschaft bestand, aber eine bürokratische Clique an der Spitze der Gesellschaft thronte, ihre Privilegien verteidigte und die sozialistische Demokratie erstickte. Dieses stalinistische System konnte sich etablieren, weil die Revolution in Russland 1917 in einem Land isoliert blieb. Der Kapitalismus ist aber ein globales System, in dem die Wirtschaft international verbunden ist. Auch heute könnte der Aufbau des Sozialismus zwar in einem Land beginnen, aber dauerhaft nur international funktionieren, indem Ländergrenzen überwunden und die gesamte Weltwirtschaft dem Besitz des Kapitals entrissen und demokratischer Kontrolle unterworfen wird. Erst das sichert den Sozialismus und ermöglicht langfristig das Entstehen einer klassenlosen, kommunistischen Gesellschaft im Weltmaßstab.


Die Aufgabe eines sozialistischen Jugendverbands wie linksjugend [’solid] ist es, die Gegenwehr junger Menschen aus der arbeitenden Klasse gegen den Kapitalismus und seine Symptome – Armut, Krieg, Umweltzerstörung und vieles mehr – zu organisieren und ihnen eine gesellschaftliche Alternative anzubieten, für die es sich zu kämpfen lohnt. Diese Alternative ist für uns als linksjugend [’solid] der Sozialismus und das Ziel einer kommunistischen Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung, wie Karl Marx und weitere Vordenkerinnen und Vordenker des revolutionären Marxismus sie verstanden haben. Schließ dich [’solid] an und kämpfe mit uns dafür!